Am Anfang war lange nichts.

Diverse Faschingsfeiern in Lanzenkirchen (gibt es tatsächlich und liegt im Zentrum Europas, in Österreich, im Bundesland des pröllenden Schwarzbären, im Bezirk Wiener Neustadt) waren zu wenig bissig und aggressiv. Die Basis war der lauwarme, hausgemachte Humor, der oft durch übermäßigen Alkoholkonsum entstand und nur so ertragen werden konnte.

Doch dann kamen im Jahr 2001 zwei einheimische Typen auf die Idee, bei einer Faschingsfeier so richtig aufzuräumen. Jedes darauffolgende Jahr musste eine andere Gruppierung daran glauben.

2001: „Gloria i. e. d.“

2002 erhielten sie bei ihren wahnwitzigen Offenbarungen noch musikalische Unterstützung von einem ortsansässigen, rassigen, weißbärtigen Urgestein, der drei Instrumente zugleich bearbeiten kann.

2002: „Das Phantom von St. Nikolaus“

2003 kam es aufgrund diverser Vorfälle (sollen und wollen nicht näher erörtert werden) zu einem Auftrittsboykott, hervorgerufen von anderen Darstellern, die sich nicht mehr beleidigen bzw. verarschen lassen wollten.

2004 gelang es dem Trio infernale wieder die Bühne zu erklimmen. Diesmal legten sie sich mit dem österreichischen Wehrkörper an und zeigten den Zuschauern wie weit man mit militärischem Drill kommt (nämlich auf die Fahnenstange am Hauptplatz).

2004: „Es weht ein rauher Wind“

Das war dann doch zuviel. Ein lebenslanges Auftrittsverbot wurde verhängt. Einzige Chance war nur mehr eine völlige Identitätsänderung. Durch diese schafften sie es 2005 wieder die Bretter, die eigentlich nichts bedeuten, zu erklimmen. Das Trio flehte bei den Besuchern um Gnade und schleimte sich zunächst ein. Diese Reue verflog sehr rasch und endete in einem neuerlichen Skandal. Das Trio traf allerdings keine persönliche Schuld, weil die Drei ja nun nicht mehr im eigenen Namen, sondern als Kabarettgruppe auftraten.

2005: „Auftrittsverbot“

Sie als interessierte/er LeserIn, die/der es bis hierher geschafft hat, werden sich völlig zu Recht fragen: „Was geht mi des an? Wen interessiert des schon? Des is ascheiwoam.“

Ascheiwoam, eine Lebensphilosophie, der sich immer mehr Leute anschließen.